10 Underground-Jazz-Alben, die Sie kennen sollten
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Es gibt bestimmte Jazz-Alben , die so gut wie jeder kennt. Miles Davis – Kind of Blue , John Coltrane – A Love Supreme , Bill Evans – Portrait in Jazz . Sie gehören zu den Alben, die auf keiner Liste der „Besten Jazz-Alben aller Zeiten“ fehlen dürfen und die man sich typischerweise kauft, wenn man sich gerade erst mit dem Genre beschäftigt.
Das ist nichts Schlechtes. Diese Alben sind aus gutem Grund unverzichtbar. Sie legten den Grundstein. Sie prägten ganze Epochen, beeinflussten Generationen und verkauften sich millionenfach. Sie sind wie die Beatles im Rock oder Nas im Hip-Hop – man kann sie einfach nicht überspringen. Aber sie sind auch der Startpunkt, nicht das Ziel.
Was Jazz für Sammler wie mich so faszinierend macht, ist, dass er sich nicht auf den Kanon beschränkt. Jenseits der allgemein anerkannten Klassiker existiert ein riesiges Netz von Platten, die nie die breite Masse erreichten, aber mindestens genauso brillant sind, wenn nicht sogar noch brillanter. Manche wurden in kleinen Auflagen von lokalen Labels gepresst. Andere fristeten jahrzehntelang ein Schattendasein, bevor das Internet ihnen neues Leben einhauchte. Einige entstanden aus politischen Auseinandersetzungen und kulturellen Strömungen, für die der Mainstream noch nicht bereit war. Genau diese Platten machen das Stöbern in Plattenkisten so fesselnd – man weiß nie, wann man auf ein Album stößt, das die eigene Wahrnehmung von Jazz für immer verändert.
Wenn Sie „Kind of Blue“ bereits besitzen und bereit sind, tiefer in die Welt des Jazz einzutauchen, ist diese Liste genau das Richtige für Sie. Hier sind zehn versteckte Jazzalben, die es vielleicht nicht in die Top 50 des Rolling Stone geschafft haben, aber in jeder ernsthaften Sammlung einen Platz verdienen.
1. Hiroshi Suzuki – Katze (1975)
Hiroshi Suzukis „Cat“ galt jahrelang als Geheimtipp. Das japanische Jazz-Funk-Meisterwerk erlangte erst mit dem Aufkommen des Internets eine breite Verbreitung außerhalb Japans. Heute zählt es zu den herausragendsten Beispielen japanischen Jazz.
Geschmeidig, funky und immer wieder hörbar – diese Platte verkörpert die interkulturelle Kreativität des Tokios der 1970er Jahre. Originalpressungen genießen hohes Ansehen, doch Neuauflagen haben sie endlich einem breiteren Publikum zugänglich gemacht.
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2. Ian Carr – Belladonna (1972)
Jenseits des Atlantiks verschmolz der britische Trompeter Ian Carr (bekannt von Nucleus ) Rockrhythmen mit Jazzimprovisation. Sein 1972 erschienenes Album „Belladonna“ zählt zu seinen besten Werken. Es ist stimmungsvoll, atmosphärisch und groovig.
Es erinnert uns auch daran, dass einige der besten Jazzalben nicht aus New York oder Chicago stammen, sondern aus unerwarteten Ecken der Welt. Für Sammler bietet sich hier die Gelegenheit, ihrer Sammlung eine unverwechselbar europäische Stimme hinzuzufügen.
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3. Albert Ayler – Love Cry (1968)
Waren Coltrane und Davis Architekten der Ordnung, so war Albert Ayler das Chaos in Person. „Love Cry“ ist eine wirbelnde, spirituelle Explosion, die rohe Intensität mit kindlich-naiven Melodien verbindet. Es ist ein anspruchsvolles, aber auch eines der lohnendsten Hörerlebnisse.
Sammler schätzen Aylers Originale seit Langem, doch dank moderner Wiederveröffentlichungen muss man kein Vermögen ausgeben, um in seine Welt einzutauchen. Für jeden, der sich für Avantgarde- oder spirituellen Jazz interessiert, ist dieses Album ein Muss.
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4. Mankunku Quartett – Yakhal' Inkomo (1968)
Aufgenommen im Südafrika der Apartheid-Ära, ist „Yakhal' Inkomo“ mehr als nur ein Album. Es ist ein Zeugnis des Widerstands und der Widerstandsfähigkeit. Die Musik selbst ist wunderschön – zutiefst spirituell, emotional aufgeladen und so kraftvoll wie der Kontext, in dem sie entstand.
Für Sammler besitzt diese Schallplatte sowohl musikalische als auch historische Bedeutung. Originalpressungen aus Südafrika sind nahezu unmöglich zu finden, doch Wiederveröffentlichungen halten dieses Meilensteinwerk am Leben.
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5. Mulatu Astatke – New York – Addis – London (Die Geschichte des Ethio Jazz 1965–1975)
Wer sich jemals intensiv mit afrikanischem Jazz auseinandergesetzt hat, ist mit großer Wahrscheinlichkeit auf Mulatu Astatke gestoßen. Diese Zusammenstellung vereint die wichtigsten Werke des Mannes, der den Ethio-Jazz im Wesentlichen erfunden hat.
Astatke verschmolz äthiopische Skalen mit Jazzinstrumenten und schuf so einen Klang, der gleichermaßen zeitlos und futuristisch anmutet. Diese Platte ist der perfekte Einstieg für alle, die die globalen Facetten des Jazz entdecken möchten.
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6. Ryo Fukui – Landschaft (1976)
Ryo Fukui war ein japanischer Pianist, der Jahrzehnte nach seinem Debüt unerwartet weltweiten Ruhm erlangte. Seine LP „Scenery“ , die dank YouTube wiederentdeckt wurde, ist unter Sammlern zu einem Kultobjekt geworden.
Es ist lyrisch, romantisch und perfekt komponiert. Für viele ist es der Einstieg in den japanischen Jazz. Wiederveröffentlichungen machen es zugänglich, aber wenn Sie jemals eine Originalpressung entdecken, greifen Sie unbedingt zu.
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7. Alice Coltrane – Reise in Satchidananda (1971)
Alice Coltranes Musik ist ein Portal. Mit Harfe, Klavier und mitreißenden Orchesterarrangements schuf sie einen Klang, der gleichermaßen geerdet und kosmisch war. „Journey in Satchidananda“ ist ihr Meisterwerk und ein hypnotischer, spiritueller Eckpfeiler.
Sammler schätzen Originalpressungen von Impulse!, doch Wiederveröffentlichungen machen dieses essentielle Album weiterhin erschwinglich. Es gehört auf jede Liste der besten Jazzalben, ob bekannt oder unbekannt.
8. Pharoah Sanders – Karma (1969)
Pharoah Sanders' Album „Karma“ enthält eine der erstaunlichsten spirituellen Jazzaufnahmen aller Zeiten: „The Creator Has a Master Plan“ . Mit einer Länge von 30 Minuten ist es weniger ein Lied als vielmehr ein transzendentes, ekstatisches und lebendiges Erlebnis.
Für Sammler ist der Besitz von Karma beinahe ein Initiationsritus. Es schlägt die Brücke zwischen Avantgarde und spirituellen Traditionen und bleibt eines der prägendsten spirituellen Jazzalben seiner Zeit.
9. Azymuth – Águia Não Come Mosca (1979)
Azymuths brasilianischer Jazz-Fusion ist verspielt und mitreißend. „Águia Não Come Mosca“ strotzt vor Grooves, die die Grenzen zwischen Jazz, Funk und Disco verwischen. DJs lieben es. Sammler verehren es. Gelegenheits-Hörer sind sofort begeistert.
Es ist eines dieser Alben, das in jeder Situation funktioniert – perfekt zum konzentrierten Hören oder für eine Partynacht. Diese Vielseitigkeit macht es zu einem Kultfavoriten.
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10. Yusef Lateef – Eastern Sounds (1961)
Jahre bevor „Weltmusik“ zum Marketingbegriff wurde, flocht Yusef Lateef bereits globale Einflüsse in seinen Jazz ein. Eastern Sounds integriert östliche Tonleitern und Instrumente und erzeugt so ein spielerisches und zugleich wunderschönes Klangerlebnis.
Es ist ein übersehener Schatz im Katalog von Atlantic und eine Erinnerung daran, dass Jazz schon immer ein Dialog zwischen den Kulturen war. Für Sammler ist diese Aufnahme ein echtes Juwel.
Warum dies die besten Jazz-Alben für Sammler sind
Die besten Jazzalben sind nicht nur die, die in den Bestenlisten der Magazine ganz oben stehen. Es sind die Alben, die uns in neue Welten entführen. Von Aylers spiritueller Leidenschaft bis zu Fukuis zartem Klavierspiel, von den Straßen Kapstadts bis zu den Clubs Tokios – diese Alben erinnern uns daran, wie global und vielfältig Jazz schon immer war.
Für Sammler bergen sie auch Geschichten von Seltenheit, Wiederentdeckung und Underground-Bewegungen, die die Suche spannend machen. Sie zu besitzen bedeutet nicht nur, Vinyl zu besitzen, sondern Teil der lebendigen Geschichte des Jazz zu sein.
Wer tiefer eintauchen möchte, kann unsere gesamte Jazzsammlung bei Outer Frequencies durchstöbern . Und werfen Sie einen Blick auf kommende Artikel wie „Jazz-Subgenres erklärt“, in denen wir die Szenen und Klänge, die diese Musik geprägt haben, noch genauer beleuchten.