Best Funk & Soul Records of 2025

Die besten Funk- und Soul-Alben des Jahres 2025

Zum Jahresende ist es an der Zeit, Bilanz der herausragenden Funk- und Soul -Alben der letzten zwölf Monate zu ziehen. Dies ist keine umfassende Auflistung aller Veröffentlichungen, sondern nur der Alben, die mir 2025 besonders wichtig erschienen.

Annie & The Caldwells — Can't Lose My (Soul)

„Can't Lose My (Soul )“ ist ein von Disco und Gospel durchdrungenes Soul- Album, das mit der Kraft jahrzehntelanger Erfahrung besticht. Annie Caldwell überzeugt mit ihrer Stimme, unterstützt von Kindern und Patenkindern, die ihr in nichts nachstehen. Aufgenommen in einer Kirche unweit ihres Zuhauses, strahlt das Album Wärme und das unerschütterliche Vertrauen von Menschen aus, die schon ihr ganzes Leben lang zusammen singen. Es ist strahlender, tief verwurzelter Soul, der nicht im Rampenlicht stehen will, sondern es sich im ersten Moment verdient.

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Die Budos Band - VII

Budos Band meldet sich mit „VII“ zurück, einer kraftvollen, hypnotischen Mischung aus Psychedelic Funk, cineastischem Soul und dem unverkennbaren, düsteren Charme der Band. Die neunköpfige New Yorker Band taucht hier tiefer in dunklere Klangwelten ein, mit verzerrtem Bass, messerscharfen Percussion-Elementen und Bläsern, die wie Leuchtraketen durch den Rauch pfeifen. Tracks wie „Thrice Crowned“ und „Overlander“ versprühen die Energie eines 70er-Jahre-Soundtracks, während tiefergehende Stücke in okkulte Grooves und die Hitze des Desert Psych abgleiten. „VII“ zeigt Budos in Höchstform: riffbetont, atmosphärisch und lässig-cool – der perfekte Einstieg für Neulinge und ein mitreißendes Erlebnis für langjährige Fans wie mich.

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Die Diasonik - Ornithologie

Auf „Ornithology“ erweitern The Diasonics ihr cineastisches Funk- Universum, ohne dabei die Präzision einzubüßen, die ihr Debütalbum zum Kultalbum machte. Aufgenommen in einer ehemaligen sowjetischen Lampenfabrik, die zum Studio umgebaut wurde, taucht das Moskauer Quintett tiefer in orientalisch angehauchte Melodien und hypnotische Grooves ein. Üppige Synthesizer-Klänge, knackige Drums und Diana Grebs geisterhafter Gastgesang verleihen dem Album eine schwerelose Atmosphäre. Vogelgesang im Studio und die Idee des Fliegens prägten die Dynamik der Musik und führten die Band zu einem freieren, expansiveren Sound. Fans von Surprise Chef , Khruangbin und Vintage-Library-Grooves werden hier vieles entdecken, was sie begeistert: reduzierte Rhythmen, psychedelische Elemente und die unverwechselbare Diasonics-Mischung aus Soul und cineastischem Swing.

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Durand Jones & The Indications — Flowers

Auf „Flowers“ finden Durand Jones & The Indications mit der Leichtigkeit einer Gruppe zu ihrem eigenen Sound, die gemeinsam gewachsen, sich gemeinsam verändert und daraus gestärkt hervorgegangen ist. Das Album erkundet die sanfteren, geschmeidigeren Gefilde von Soul und Disco – Musik wie geschaffen für entspannte Ausflüge und nächtliche Gespräche. Man hört ein Jahrzehnt Freundschaft in den Harmonien, ein Jahrzehnt gelebter Erfahrungen in den Texten.

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Eddie Chacon – Lay Low

Auf „Lay Low“ verwandelt Eddie Chacon stille Reflexion in eine Art sanften Zauber. Nick Hakim formt die Produktion zu etwas Trübem und Schwerelosem, während Chacon sich sanften Grooves und zarten Refrains hingibt. Es ist sein bisher konzentriertestes Werk, voller ruhiger Klarheit und hart erkämpfter Akzeptanz. Das Ergebnis ist ein Album, das nicht so sehr um Aufmerksamkeit bittet, sondern sie im Moment des Hineinhörens belohnt.

Die El Michels-Affäre – 24 Hour Sports

„24 Hour Sports“ wirkt wie eine nächtliche Radiosendung, auf die man zufällig stößt und die einen dann doch fesselt. Leon Michels verwebt psychedelischen Soul, verträumten Funk und Dub-Pop mit seinem lässigen Retro-Touch. Bei einigen herausragenden Stücken greift er selbst zum Mikrofon, während Gäste wie seine langjährige Kollaborationspartnerin Clairo und der brasilianische Sänger Rôge das Ganze abrunden. Ein weiterer Volltreffer des stets brillanten Leon Michels.

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Eje Eje - Ursuppe

Eje Eje, das Soloprojekt von Şatellites-Gründer Itamar Kluger, meldet sich mit „Primordial Soup“ zurück – einer kaleidoskopischen Reise durch mediterrane, nahöstliche und türkische Klänge, gefiltert durch Psychedelic, Funk, Dub und elektronische Texturen. Das größtenteils in Eigenregie aufgenommene und live eingespielte Album vereint ausgefeilte Studioarbeit mit spontanen, ausdrucksstarken Performances, unterstützt von Schlagzeuger Raz Man und Multiinstrumentalist Elad Kimhi. Vom verspielten, folkigen Opener „Oyun Çorbası“ über die ekstatischen, hochzeitstauglichen Grooves von „The Bride“ bis hin zu den düsteren, cineastischen Tiefen von „Horrorizon“ – das Album macht seinem Namen alle Ehre: ein reichhaltiger, unvorhersehbarer Klangmix.

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40 Winks — Spirituosen

Auf „SPIRITS“ kehrt das belgische Duo 40 Winks mit einer überzeugenden Klarheit zu seinem unverkennbaren Instrumental-Hip-Hop-Funk zurück. Staubige Drums, Piano-Loops und kleine Melodiefragmente bilden eine Klangpalette, die an Filmisches erinnert, ohne dabei schwerfällig zu wirken. Die Beats entfalten sich mit geduldiger Logik: Motive kehren wieder, Details verändern sich, und die Stimmung wandelt sich von nachdenklich zu still triumphierend.

Ibex Band – Stereo-Instrumentalmusik

„Stereo Instrumental Music“ fängt die Ibex Band in einem entscheidenden Moment ein, als die moderne äthiopische Musik neue Wege beschritt. Das Album, 1976 mit (für die damalige Zeit) seltenem Zugang zu einem Vierspurgerät aufgenommen, dokumentiert eine Gruppe, deren Einfluss über Jahrzehnte äthiopischen Pop , Jazz und Funk prägte. Giovanni Ricos repetitive Basslinien und Selam „Selamino“ Seyoums prägnantes, melodisches Gitarrenspiel modernisierten den 6/8-Takt und machten ihn zu etwas Schlankem, Tanzbarem und Unverwechselbarem – ein Sound, der die Grundlage für Klassiker von Mahmoud Ahmed, Aster Aweke und vielen anderen bilden sollte. Die unter Zeitdruck schnell aufgenommenen Stücke wirken gleichermaßen in ihrer Zeit verwurzelt und erstaunlich zeitlos – der Beweis für eine Band, die Tradition und Moderne mühelos miteinander verband. Sie heute zu hören, ist keine Nostalgie; es bedeutet, die Wurzeln einer sich stetig weiterentwickelnden musikalischen Sprache zu erleben.

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Leroy Conroy – Die Geschichte eines Tigers

Leroi Conroy nähert sich instrumentalem Soul wie ein Geschichtenerzähler, und „A Tiger’s Tale“ entfaltet sich im Rhythmus einer Geschichte, die durch Groove erzählt wird. Das Album besticht durch üppige Orchestrierung, Vintage-Drumsounds und Melodien, die sofort vertraut wirken, ohne dabei ins Klischee abzudriften. Streicher entfachen kurze emotionale Höhepunkte, Bläser gleiten mit tänzerischer Balance durch den Mix, und die Rhythmusgruppe hält alles mit ruhiger Disziplin zusammen. Das gesamte Album hat den Charme einer oft gehörten Single, doch die dahinter steckende Fantasie bewahrt es davor, in Bernstein eingeschlossen zu wirken. „A Tiger’s Tale“ ist klassisch im Geiste, modern in der Ausführung und lädt zum Wiederhören ein.

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Geladener Honig – Bäume aus Liebe

„Love Made Trees“ ist ein Album, das einen unmerklich berührt – nicht durch Spektakel, sondern durch Wärme, Klarheit und eine stille Zielstrebigkeit. Loaded Honey verweben Elemente von modernem Soul, Indie-Folk und sanftem Psychedelic Rock, und im Kern des Albums schwingt eine erdige, analoge Zartheit mit. Entstanden ist ein Album, das auf Weite, Subtilität und der emotionalen Wucht eines einzigen, wohlplatzierten Akkords oder einer Harmonie ruht.

Medline – The Edge

Medlines „The Edge“ ist eine Liebeserklärung an die verborgenen Schätze der Plattenkisten – an Kult-Soundtracks, obskure französische und italienische Library-Platten, an die ungewöhnlichen Jazz-Funk-Breaks, die Beatmaker wie Familienerbstücke hüten. Anstatt sie zu samplen, baut er sie von Grund auf neu auf und spielt fast jedes Instrument selbst in einem Heimstudio, das auf wundersame Weise die Wärme und Wucht eines Orchesters der 70er Jahre ausstrahlt. Das Album interpretiert elf Schätze neu, von Jacky Giordanos messerscharfen Library-Klassikern bis hin zu David Axelrods „The Edge“, das durch Dr. Dre berühmt wurde, und bringt sie mit handwerklicher Präzision und der Leidenschaft eines Plattenliebhabers zum Ausdruck. „The Edge“ wirkt weniger wie eine Sammlung von Coverversionen, sondern eher wie ein Dialog zwischen Generationen grooviger Musik.

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Sholto – Die Sirenen

Mit „The Sirens“ begibt sich Sholto in tiefere, düstere Gefilde. Streicher, Harfe und sanfte Elektronik verschmelzen zu cineastischen Soul-Tracks, die an der Oberfläche zart und im Kern geheimnisvoll wirken. Die Lieder schwellen und ebben wie die Gezeiten, treiben zwischen Klarheit und Verwirrung, Schönheit und Gefahr. Es ist ein Album, das aufmerksames Hören belohnt – eine Welt, in die man unmerklich hineingleitet, bis man schon zu tief drin ist.

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Die Zauberer – Andere Welten & Lebensräume

The Sorcerers haben schon immer mit minimalen Elementen ganze Klangwelten erschaffen, und „Other Worlds & Habitats“ wirkt wie ihre bisher umfassendste Vision. Inspiriert von Ethiojazz , Library Music der 60er und 70er Jahre und geheimnisvollen Afro-Funk-Motiven, entwirft das Ensemble aus Leeds einen Sound, der zugleich archaisch und futuristisch anmutet. Baritonsaxofon-Hooks umspielen Handpercussion, raue Orgelklänge schweben hindurch, und die Rhythmusgruppe hält alles mit subtiler Dringlichkeit in Bewegung.

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Überraschungskoch – Hervorragend

Surprise Chefs Groove-Wissenschaft wird immer ausgefeilter, und „Superb“ zeigt die Melbourner Band so locker und konzentriert wie nie zuvor. Der charakteristische Mix aus staubigem Funk, sanftem Psychedelic und instrumentalem Soul wird hier tiefergehend und experimenteller interpretiert. Die Riffs sind etwas länger, die Basslinien wirken zielgerichtet, und das Schlagzeug sitzt genau im richtigen Groove, wo Zurückhaltung und Lässigkeit Hand in Hand gehen. Die meisten Tracks klingen, als wären sie aus langen Sessions gemeinsamer Intuition entstanden, wobei jedes Element dem Puls dient. „Superb“ ist nicht effekthascherisch; es ist eine Meisterklasse darin, einem Groove Raum zum Atmen zu geben, bis er eine ganze Stimmung erzeugt.

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Sven Wunder — Daybreak

Sven Wunder hat ein besonderes Gespür für Musik, die gleichermaßen sorgfältig durchdacht und einladend wirkt, und „Daybreak“ ist vielleicht sein bisher stillstes und zugleich strahlendstes Album. Bekannt für seine Mischung aus moderner Library Music, sanfter Psychedelia und jazzigen Rhythmen, taucht Wunder hier tiefer in sonnendurchflutete Orchestrierung und sanft treibende Grooves ein. Das Album besticht durch eine lässige Selbstsicherheit: sanfte Drums, leuchtende Keyboards, zarte Gitarrenlinien und Streicher, die wie das Licht des frühen Morgens erstrahlen. Es ist Musik, die sich anfühlt, als würde man in einen Tag starten, der bereits auf dem Weg zu etwas Gutem ist.

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